Freitag, 17. September 2010

Die Zeit des Ankommens

Heute ist der 17. September 2010 und ich bin schon seit 16 tagen hier. Schade, dass ich erst jetzt mit Blog anfange -  aber lieber spät als nie. Ich werde einfach mal berichten, was ich noch so weiß:

Der Abschied von all meinen Freunden und meiner Familie und Jana war natürlich ein Wermutstropfen. Aber so habe ich mich entschieden und bisher bereue ich nichts.

Auf geht's:

1.September 1020

Als ich gerade aus Hamburg abgehoben bin, bemerkte ich ein irisches Ehepaar hinter mir, die mich sofort mit "how are you?!" begrüßten. Sehr sympathisch! Die Zeit während des Fluges in der ich nicht geschlafen habe, habe ich in "Gebrauchsanweisung für Irland" gelesen und direkt Bemerkenswertes festgestellt.

Nur 4% aller Iren sind rothaarig - also wie fast überall auf der Welt. Nach dieser unglaublichen Information habe ich beschlossen erstmal alle Vorurteile beiseite zu legen und den Iren eine komplett unvoreingenommene Chance zu geben.

Als ich gelandet bin musste ich ersmal 20 Minuten  durch den Dublin'schen Airport latschen, um zu meinem Gepäck zu kommen. Der Bass ist heil angekommen. BÄM! :)

Nachdem ich 10 Minuten am Ausgang des Airports gechillt habe, habe ich dann auch endlich die beiden anderen Freiwilligen gefunden, die mich aufpicken sollten: Markus und Alex! Aber zu den Freilligen später mehr. Dann haben wir noch n schönes Käffken getrunken, weil wir noch auf eine andere Freiwillige warten mussten. Praktischerweise hieß diese Johanna und Alex musste nur noch auf seinem "Johann-Schild" ein weiteres A umklappen ;).

Dann sind wir endlich Richtung Shillelagh! Nach 1 1/2 Stunden Fahrt sind wir angekommen: Ardeen Cheshire Home in den Wicklow Mountains. Wir wurden von Deedra (eine der Residents) begrüßt, die uns netterweise ein Schild gemalt hatte. Dann: Ab ins Bett.


2.September 2010

Der erste Eindruck von Ardeen bei Tag war schon etwas anders. Ich bin ca. um 9 aufgestanden. Zu der Zeit sind die meisten der Residents im Dining-Room, sodass ich erstmal ziemlich geflasht war. Als erstes habe ich Nil und Paddy bemerkt, die Spastiker sind. ( Ja das ist die korrekte medizinische Bezeichnung) Die beiden haben seit ihrer Geburt mangelnde Sauerstoffzufuhr und können ihre Bewegung nur sehr schwer koordinieren und verkrampfen oft. Alex hat mich freundlicher Weise überall herumgeführt, mir alles gezeigt und immer auch n bisschen erklärt.
An diesen Tag hatte ich frei, sodass ich erstmal nur überall ein bisschen rumgetingelt bin und mir alles mal ein bisschen angeguckt habe.

Ardeen Cheshire besteht aus einem großen Main-House, wo die Residents die meiste Zeit des Tagen verbringen. Sie essen, spielen, gucken Fernsehen im Tv-Room (50 Zoll-Flat, was geht ab), machen die verschiedensten Aktivitäten oder machen einfach gar nichts. Das Main-House wird umgeben von vielen kleinen Wohnungen, wo die Residents leben und schlafen.Sie haben meist alle noch Unterhaltungsmedien in ihren Zimmer und eine kleine Küche.

Das Main-House


Das Main-house an sich hat 2 Stockwerke. Ich wohne im zweiten Stock, wie die anderen meisten Freiwilligen auch. Die anderen wohnen im Cottage. Das Cottage ist 100 Meter vom Main-House entfernt und ist eine kleine Hütte nur für die Freiwilligen. Wir haben ein kleines Wohnzimmer, eine Küche und im Obergeschoss weitere Schlafplätze. Das Cottage ist eine sehr angenehme Sache, da wir abends immer ein Platz haben um uns zuruckzuziehen.

Das Cottage


Am Abend dieses Tages waren wir das erste Mal in der "The Dying Cow". Unglaublich! The Dying Cow ist ungefähr so groß wie mein Zimmer und als wir um 9 dort ankamen waren nur 3 andere da. Das waren die typischen irischen Männer, so wie du sie dir jetzt gerade vorstellst! Außerdem saß in der Ecke des Raumes - 1,50 Meter entfernt von der Mitte des Raumes - ein Mann mit einer Gitarre und hat ein bisschen vor sich hingeklampft. Nachdem ich so viel von der Dying Cow gehört hatte, war ich sehr enttäuscht. Dann kam ein Ehepaar aus England in den Pub und wir haben uns einfach ein bisschen mit den unterhalten und dabei ein paar Pints Guinness getrunken. Dabei habe ich gar nicht bemerkt, dass immer mehr Leute in den Laden gekommen sind und er sich so langsam füllte. Um 21:45 kamen dann 5 andere Personen in den Pub - alle mit Musikinstrumenten. Und dann gings los: Irish folk vom feinsten mit unglaublichem Sound! Einfach eine unglaubliche Athmosphäre entstand.

Hinterm Tresen standen 2 Männer - Vermutlich Vater (78) und Sohn (45). Ich beschloss ihnen ein Witz  zu erzählen,um von vornherein zu punkten.
"What have a boat trip and american beer in common?"
Der Vater drehte sich zu seinem Sohn und fragte ihn todernst, als hätte ich ihm eine komplett normale Frage gestellt: " Do you know it?! No?! What is it?!"

"Damn close  to water!" antwortet ich. Die Begeisterung hielt sich zwar in Grenzen, aber es war......ok :D.

Der Abend trudelte unglaublich schnell und beeindruckend dahin. Dann gingen wir angeheitert ins Bett und wachten auf am

Die Freiwilligen (Jörg, Max, Johanna, Alex, Megatron, Markus, Freundin von Markus v.l.)


Jörg, Max und ich aufm Stein in Glendallough

Glendallough


3.September 2010

Mein erster Arbeitstag. Die neuen Eindrücke waren immer noch sehr krass. Ich habe den Residents morgens ihr Essen zubereitet. Leider ist es ziemlich schwer einige der Residents zu verstehen. Deedra hat freundlicherweise als Englisch-Englisch Übersetzerin fungiert.(gibt es das Wort?). Leider weiß ich von dem Tag nichts weiteres,


4. September - 10. September 2010

In dieser Zeit habe ich mich eingelebt und mich in den Alltag von Ardeen ein bisschen einfinden können. Abends saßen wir, wenn wir nicht Nachtschicht hatten im Cottage, haben Bier getrunken, und Pro Evo gespielt. Alex hat schlauerweise seine PS2 von zu Hause mitgenommen. Es hat sich schon eine sehr starke Rivalität aufgebaut ;).Dann kam die Information, dass bald ein C.A.M.P ( Cheshire Adventure Motivation Camp) stattfinden sollte. Alle Residents haben davon geschwärmt, wie viel Spaß man hat usw. Also waren alle voller Vorfreude und dann gings auch schon los:

10. September - 15. September Das Camp

Um 12:30 gings los! 5 Stunden Fahrt an die Westküste zum Camp! Das Camp liegt in Lahinch - in der Nähe von Limmerick, einer der größten Städte Irlands. Das Camp war so organisiert, dass jeder Freiwiliige einem Resident zugeteilt wurde. Mein Resident hieß Edwin und ist ein Schwarzer. Ein sehr, sehr entspannter Typ, der sich leider fas überhaupt nicht bewegen konnte und nicht richtig reden konnte. Zum Glück hatte er sein PA (Personal Assistant) dabei, der ihn ohne Probleme verstehen konnte. Ganz alleine wäre die Arbeit mit Edwin auch überhaupt nicht möglich gewesen.

Am ersten Tag sind wir nach Cork gefahren und dort in die Shopping Mall zu gehen.

So Später kommt mehr Freunde

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen